Jeder Spiegel hat einen toten Winkel!
Man kann nicht alles was neben einem ist in den Spiegeln sehen, das sollte jeder Fahrzeugführer wissen.
Du kannst das auch ohne Auto jeden Morgen feststellen und sehen was der tote Winkel eines Spiegels ist!
Wenn du beim Zähneputzen in den Spiegel guckst, kannst du nicht alles neben dir sehen, obwohl der Badezimmerspiegel ja sehr groß ist.
Ein großer Teil deines Badezimmers, rechts und links neben dir, bleibt trotzdem verborgen. Das ist der tote Winkel, den jeder Spiegel hat!
Auch wenn du noch keinen Führerschein hast, kannst du das auch vorne als Beifahrer im Auto austesten.
Guck während der Fahrt mit deinen Eltern mal in den rechten Außenspiegel und du wirst sehen, dass alle Dinge die du rechts durch das Fenster siehst einen Augenblick nicht zu sehen sind,
bevor sie im rechten Außenspiegel wieder auftauchen!
In den Spiegeln bleiben große Bereiche neben dir unsichtbar!
Die Sichtfelder der Außenspiegel gehen spitz beginnend, dreieckig nach hinten weg. Im Innenspiegel kannst du den Bereich direkt hinter deinem Auto sehen.
Du hast also durch deine insgesamt 3 Spiegel eine fächerförmige Sichtfläche nach hinten. Rechts und links daneben kannst du die Bereiche nicht mit dem Spiegel einsehen, da sind die toten Winkel!
Tote Winkel werden durch Schulterblicke einsehbar!
Es gibt nur eine Möglichkeit die toten Winkel einsehen zu können! Du musst immer bevor du Richtungswechsel vornimmst, einen Schulterblick machen!
Um die notwendigen Bereiche hinter und neben dir abzusichern, gehst du nach einer bestimmten Reihenfolge bei der Verkehrsbeobachtung vor. Du fängst immer mit dem
Innenspiegel an und arbeitest dich nach außen vor!
Beim Rechtsabbiegen:
- Innenspiegel
- Außenspiegel rechts
- Schulterblick rechts bevor du mit dem Lenken anfängst!
Beim Linksabbiegen:
- Innenspiegel
- Außenspiegel links
- Schulterblick links bevor du mit dem Lenken anfängst!
Vor dem Abbiegen verschwinden Fußgänger und Radfahrer!
Große Probleme verursacht der tote Winkel beim Abbiegen. Die Fußgänger und Radfahrer haben Vorrang, wenn du sie am Fahrbahnrand kreuzt.
Machst du keinen Schulterblick, kannst du sie nicht sehen. Ein Radfahrer der geradeaus möchte, würde dir in die Seite deines Autos krachen.
Also vor dem Lenken Schulterblick!
Beim Linksabbiegen ist der tote Winkel extrem groß!
Je weiter der Andere seitlich entfernt ist, umso länger ist er im toten Winkel. Manchmal kann es auch sein, dass Radfahrer auf einem Radweg in beide
Richtungen fahren dürfen.
Wenn du beim Linksabbiegen einen solchen Radweg kreuzt, sind die Radfahrer die dann auf der linken Seite von hinten kommen, extrem lange im toten
Winkel.
Viele Verkehrsteilnehmer neben dir sind unsichtbar!
Wenn du auf einer breiten Straße fährst, kannst du die meisten Fahrzeuge nicht sehen. Auf dem unteren Bild sind alle Verkehrsteilnehmer im toten Winkel, sie sind also über die Spiegel nicht zu sehen!
Das würde jetzt ohne Schulterblicke gefährlich werden, wenn du einen Fahrstreifenwechsel nach links vornimmst.
Das grüne Auto würde dann von dir gerammt werden.
Auch beim Rechtsabbiegen hast du Radfahrer und Fußgänger neben dir. Die musst du vor dem Abbiegen durchlassen. Ohne Schulterblick kannst du beide nicht sehen!
Je weiter der Andere seitlich entfernt ist, desto größer der tote Winkel!
Bist du auf einer Fahrbahn mit vielen Fahrstreifen für eine Richtung, z.B. auf einer Autobahn mit 3 Fahrstreifen nebeneinander, passen noch viel mehr Fahrzeuge in den toten Winkel.
Fährst du auf dem ganz rechten Fahrstreifen, sind die Fahrzeuge im ganz linken Fahrstreifen für dich sehr lange nicht im Spiegel zu sehen.
Das dunkelgraue Auto z.B. ist für das gelbe Auto sehr lange im toten Winkel. Würden sich beide gleichzeitig entscheiden in die Mitte zu wechseln, käme es zu einer gefährlichen Situation!
Wenn du überholen willst musst du immer wesentlich schneller sein als der Überholte. Das muss auch auf der Autobahn so sein, damit du schnell aus dem toten Winkel
des Überholten raus bist.
Rechtzeitig blilnken und langsam wechseln!
Um z.B. auf der Autobahn gefährliche Situationen beim Fahrstreifenwechsel zu vermeiden ist die Regel:
Rechtzeitig blinken und langsam den Fahrstreifen wechseln!
Falls du Irgendjemand übersehen hast, informierst du ihn dadurch rechtzeitig von deiner Absicht, den Fahrstreifen zu wechseln.
Das Lenken darf man gar nicht merken. Langsam den Fahrstreifen wechseln, auch so hat der Raser der evtl. von hinten kommt, noch Zeit zu reagieren.
Ruhe ist bei Fahrstreifenwechseln auf schnellen Straßen oberstes Gebot!
Der lästige Schulterblick muss also sein!
Du guckst immer über die Schulter und guckst und guckst aber nie ist da ein Anderer im toten Winkel.
Daher kommt dir der Schulterblick schnell überflüssig vor. Das Absichern über Spiegel und Schulter muss trotzdem in Fleisch und Blut übergehen. Es muss ein Automatismus werden, den du ohne
Nachzudenken bei jedem Ausscheren, Abbiegen, Fahrstreifenwechsel oder Überholen ausführst.
Man blinkt ja auch, wenn man nachts allein durch die Gegend fährt, obwohl man manchmal ganz allein auf der Straße ist.
Bei jedem tausendsten Schulterblick ist evtl. doch mal ein Anderer im toten Winkel.
Hast du ihn dann bemerkt, und so einen Unfall verhindert hat sich der Schulterblick doch wohl eindeutig bezahlt gemacht! Oder?