Warum falle ich immer durch?
Diese Frage habe ich schon sehr oft gehört. Fahrschüler haben einfach keinen Erfolg in der Theorieprüfung.
Sie haben intensiv für die Theorie gelernt, die Lernsoftware zeigt 100% Prüfungsreife an, es klappt aber trotzdem nicht.
Warum ist das eigentlich so?
Beim Lernen war doch alles gut
Oftmals berichten mir die Fahrschüler, dass beim Lernen alles in Ordnung war, die Lernsoftware hatte auch angezeigt, dass die Prüfungsreife erreicht ist.
Über den Lehrer-Account der Lernsoftware kann ich leicht überprüfen, ob der Fahrschüler mir die Wahrheit sagt.
Häufig ist es dann wirklich so, der Fahrschüler hat ausgiebig gelernt, die ganze Software durchgearbeitet und auf prüfungsreif gebracht. Die Prüfung klappt aber trotzdem nicht.
Meistens bringt mir dann ein einfacher Test Klärung. Ich lasse mir einfach die Aufgaben von den Fahrschülern erklären.
Richtig beantworten reicht nicht
Aufgaben richtig beantworten ist nicht schwer. Das kann man durch ein reines Auswendiglernen hinbekommen.
Die richtige Lösung, das "Warum", zu erklären, ist schon schwieriger.
Mit ist nämlich oft aufgefallen, dass manche Fahrschüler, trotz bestandener Theorieprüfung, viele Verkehrszeichen und Verkehrsregeln nicht kennen.
Sie beantworten die Fragen in der Lernsoftware richtig, wissen aber gar nicht, warum die Antworten richtig sind.
Was die Lernsoftware nicht weiß
Gewusst oder geraten?
Fahrschüler bereiten sich mit spezieller Lernsoftware auf die Theorieprüfung vor. Diese Führerschein-Apps trainieren die amtlichen Prüfungsfragen.
Es werden die Fragen durchgearbeitet und so lange wiederholt, bis sie alle richtig beantwortet worden sind.
Mehr kann eine Lernsoftware nicht leisten. Ob die richtigen Antworten geraten oder gewusst waren, wird dabei nicht berücksichtigt.
2x Glück ist unwahrscheinlich
Wenn also beim Lernen eine Antwort nur erraten wird, ist sie durch Glück richtig beantwortet worden. Das Smartphone oder der PC speichern diese Antwort aber trotzdem als gewusst ab.
Darum wollen viele Softwares, dass jede Frage 2x richtig beantwortet werden muss, aber auch das reicht oft nicht aus.
Wenn dann in der Prüfung der Stress hinzukommt und die Nerven schon sehr angespannt sind, hilft das Glück meist nicht mehr. Die Fragen können nicht beantwortet werden, weil sie
niemals gewusst worden sind.
Bei 3 Kästchen gibt es 7 verschiedene Möglichkeiten. Wenn man keine Ahnung hat und die Antwort nur rät, ist die Wahrscheinlichkeit also 1:7, dass die Antwort richtig erraten wird.
Dass wir in der Prüfung ein zweites Mal richtig raten, ist sehr unwahrscheinlich
Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, wirklich sicher in die Prüfung zu gehen. Wir müssen wissen, warum Antworten richtig sind.
Nur das vertiefte Wissen rettet uns, es hilft auch bei Stress und Aufregung.
Beispiel: Kannst Du unter großem Stress und Anspannung, eine Matheaufgabe der ersten Klasse lösen, wie zum Beispiel 4+4 ?
Natürlich kannst Du das.
Warum? Weil Du das Ergebnis, und den Weg dorthin, 100% kennst!
Sicheres Wissen hilft Dir also auch definitiv bei Stress.
Wissen ist wichtig und geht schneller
Viele Fragen ähneln sich. Außerdem wird die Reihenfolgen der Antworten vertauscht. Zusätzlich gibt es Aufgaben, die -bei gleicher Fragestellung- unterschiedliche Bilder oder Videos haben. Das
sind die sogenannten Variantenfragen.
Mit diesen Methoden soll ein Auswendiglernen verhindert werden. Und das funktioniert auch.
Seit die Theorieprüfung nicht mehr auf Papierbögen abgelegt wird, sondern am PC erfolgt, ist die Durchfallquote ziemlich angestiegen.
Die Vielzahl der Fragen lässt Fahrschüler leicht verzweifeln.
Es wird irgendwie versucht, die Fragen ins Hirn zu pauken. Die Fragen werden solange immer wieder und wieder gelesen, bis sie halbwegs auswendig gekonnt sind.
In der Prüfung kommt dann aber eine unbekannte Variante und zusätzlich noch der Stress. Logisch, dass es so nicht funktionieren kann.
Sich das nötige Hintergrundwissen zu besorgen, ist manchmal etwas aufwändig. Aber es lohnt sich. Wenn man einmal einen Ablauf wirklich verstanden hat, eine Situation wirklich begriffen
hat, können meist viele andere Aufgaben auch gelöst werden.
Zudem macht man eine Aufgabe, die auch wirklich verstanden wurde, kaum wieder verkehrt.
Auch in den Fahrstunden gibt es wesentlich weniger Probleme. Fahrschüler, welche die Vorfahrtsregeln wirklich kennen, benötigen natürlich wesentlich weniger Fahrstunden. Wenn ein Fahrschüler
dagegen nur die Bilder der Vorfahrtsaufgaben auswendig gelernt hat, hilft ihm das in der Fahrstunde gar nicht weiter.
Genauso ist es bei allen anderen Verkehrsregeln auch.
Man kommt also letztendlich schneller und sicherer voran, wenn man sich bemüht, das "Warum" einer Frage, wirklich beantworten zu können.
Auswendiglernen stellt einen, in ähnlichen Situationen, immer wieder vor die gleichen Probleme.
Beim Lernen die Problemfragen merken
Wichtig ist, dass man ehrlich zu sich ist. Wenn beim Lernen ein Frage nur erraten wird, sollte man sich diese Frage markieren.
Viele Lernprogramme haben dafür eine spezielle Merkliste. Dort können Problemfragen abgelegt werden und später wieder aufgerufen werden.
Alternativ notiert man sich die Fragennummern der Problemfragen auf einem Zettel. So können sie später nochmals wiederholt werden.
Im Internet findet man häufig schon Erklärungen für die jeweiligen Fragen die Probleme bereiten.
Empfehlenswert ist es auch, in der Fahrschule einfach seinen Fahrlehrer um Hilfe zu bitten.
Die Theorieunterrichte eignen sich hervorragend dafür, solche Dinge zu klären.
Frag-den-fahrlehrer bietet dafür, im Lernmittelshop, den Prüfungs-Coach an.
Richtig viel rausholen
Die Theorieunterrichte in der Fahrschule sind Pflicht. Wenn man richtig viel für sich rausholen möchte, sollte man diese Unterrichte auch vorbereiten.
Und das ist wirklich einfach.
Es ist empfehlenswert die Theoriefragen, zu dem entsprechenden Unterrichtsthema, einfach schon vorher zu bearbeiten.
Der Vorteil liegt darin, dass dann im Theorieunterricht die letzten Probleme beseitigt werden können.
Geht man andersrum vor, geht also erst zum Unterricht und übt anschließend mit der Lern-App, wird es zwangsläufig mehr Probleme geben.
In einer Theoriestunde kann niemals ein komplettes Thema besprochen werden. Dafür ist einfach die Zeit zu knapp. Treten nach dem Unterricht beim Lernen Probleme auf, kann man nicht mehr
so einfach Hilfe bekommen.
Hat man aber schon vorher das Thema bearbeitet, weiß man wo noch Probleme zu beseitigen sind. So kann die Theoriestunde optimal genutzt werden, um letzte offene Fragen -gemeinsam mit dem
Fahrlehrer- zu lösen.
Erfolg kommt also durch Wissen
Wissen gibt uns Sicherheit, mehr Ruhe und Gelassenheit in der Prüfung.
Wenn wir schon beim Lernen dafür sorgen, dass wir wirklich gezielt die Probleme beseitigen und schon die Fragen sicher beantworten können, teilweise ohne vorher überhaupt die
Auswahlantworten gelesen zu haben, dann sind wir gut für die Prüfung vorbereitet.
Denn im Straßenverkehr ist es später genauso. Wie sehen eine Situation und müssen sofort selbständig Entscheidungen treffen. Uns werden keine Antworten vorgeschlagen, wir müssen aus der Situation
sofort erkennen, was zu tun ist.
Viel Erfolg.